Vorstellbare Möglichkeiten

Wir haben bereits festgestellt, dass Realität eine sehr persönliche Sache ist und vor allem durch das bestimmt ist, woran wir bereit sind zu glauben, oder noch anders ausgedrückt: Realität ist die materielle Darstellung unserer vorstellbaren Möglichkeiten und unsere Vorstellung von dem, was möglich ist oder sein könnte, entscheidet maßgeblich über unsere Erfahrungen, die wir „da draußen“ machen.

Es gibt die Geschichte, dass die Eingeborenen die Landung Kolumbus´ alleine deshalb zu spät gemerkt haben, weil sie die Schiffe am Horizont nicht sehen konnten. Die Ursache dafür lag darin, dass es so etwas wie „Schiffe“ in der Vorstellung der Menschen einfach nicht gab. Egal, ob diese Geschichte nun wahr ist oder nicht. Sie verdeutlicht etwas, was Sie in Ihrem Leben oft beobachten können:

Die vorstellbaren Möglichkeiten (VM) sind unsere Scheuklappen, die entscheiden, was und wie weit wir in unserer Welt sehen. Je enger dabei unsere Entscheidungen getroffen sind, umso eingeschränkter ist unser Wahrnehmungs- und Erfahrungsradius.

Genauer gesagt: Je mehr Sie verinnerlichen, dass es keine Grenzen in der Realität gibt, umso mehr erweitern sie auch Ihr Bewusstsein und umso mehr verspüren Sie die Einheit zwischen allem, was existiert. Denn es sind immer nur einzelne Realitäten, auf die Sie treffen. Und diese einzelnen Realitäten spiegeln immer nur Ihre eigenen Grenzen wider. Bestünden diese Grenzen in Ihrem Bewusstsein nicht, würden Sie sie auch nicht im Außen realisiert sehen. Je mehr Sie Ihre eigenen Grenzen erweitern und alles für möglich halten, umso mehr werden Sie genau dies auch erfahren. Begrenzte Menschen und deren Weltbilder werden Sie nicht mehr aufregen, traurig oder wütend machen, sondern Sie stellen fest, dass Sie sie nicht mehr emotional berühren. Sie können dann zwar noch erfühlen, wo die Grenzen Ihres Gegenübers liegen, aber Sie leiden nicht mehr mit, weil Sie wissen, dass es selbst auferlegte Grenzen sind. Wenn Sie trauern, trauern Sie um Ihre Grenzen und wenn Sie wütend sind, sind Sie über Ihre eigene Grenzen wütend. Wenn Sie erleuchtet sind, gibt es dafür keinen Grund mehr. Es geht dann auch nicht mehr darum, alle Grenzen auszutesten, weil Sie wissen, dass es keine Grenzen mehr gibt und Sie bei Bedarf alles machen können, was Sie wollen. Das ist Erleuchtung.

Nichts anderes passiert in der Wissenschaft: Wenn sich Forscher in zu engen Realitäten bewegen, beginnen Sie, neue zu erschaffen. Sie stoßen neue Türen auf und eröffnen sich und dem Rest der Welt neue Möglichkeiten. Anfangs werden Sie dafür geächtet, später verspottet und irgendwann spottet man über die, die sie einst geächtet und verspottet haben, weil man gemerkt hat, dass es der richtige Weg war.

Dies ist in den meisten Fällen das Los der Menschen, die revolutionäre Ideen haben. Nicht nur, dass Sie keinen Vergleich haben (es gab ja das Neue bisher noch nicht); sie gehen immer auch das Risiko der Verspottung ein.

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