Die Sache mit den Dimensionen

Wir haben drei Dimensionen zur Verfügung: die Höhe, die Breite und die Tiefe. Mit diesen Dimensionen können wir jeden Teil des Raums, in dem wir uns befinden, erreichen, zumindest gedanklich. Wollten wir auf den Mars fliegen, beschäftigte uns nicht die Frage, ob dies möglich sei, sondern vielmehr die nach dem „wie“. Niemand bezweifelt heute noch, dass wir irgendwann jeden Punkt im Universum irgendwie erreichen können, weil sich jeder Vorstellen kann, wo ungefähr die Reise hingeht.

Das liegt daran, dass der Mars (und jeder andere Punkt im Universum) eine Koordinate besitzt, die durch Höhe, Breite und Tiefe gekennzeichnet ist. Eine solche Koordinate können wir uns problemlos gedanklich vorstellen, denn wir wissen, dass wir, abgesehen von technischen Schwierigkeiten, erst einmal jeden Punkt, sagen wir, auf unserer Erde erreichen könnten, wenn wir wollten, und wir wissen vor allem, was wir zu tun haben, um diesen Punkt zu erreichen: wir müssen uns (körperlich) bewegen.

Wenn wir nun hören, dass die Zeit eine neue Dimension ist, dann haben wir damit allerlei Schwierigkeiten: Zum einen ist die Zeit für die meisten von uns, ähnlich wie eine Längeneinheit, eine feststehende Größe, die ein Ereignis in der Länge seiner Dauer misst. Auch wenn Einstein und erklärt hat, dass die Zeit ebenso eine relative Größe ist, so hängen wir nach wie vor an unserem statischen Bild von der Zeit die verstreicht.

Die Zeit als Dimension zu betrachten bedeutete, sie, ähnlich wie einen beliebigen Punkt im Raum, ebenso erreichen zu können, kurum: wir könnten in ihr herumwandern, in die Zukunft und in die Vergangenheit gehen. Das wirft Probleme auf:

  • Wir sehen die Zeit als etwas statisches und gleichmäßig verstreichendes an, auch wenn wir natürlich die Zeit manchmal schneller und manchmal langsamer erleben. Jedenfalls steht für uns außer Frage, das Vergangenes von uns individuell gestaltet wurde und in jedem Moment vergeht und somit verloren ist, außer natürlich in unseren Gedanken, auf Fotos, etc.
  • Die Zukunft ist für uns zwar gestaltbar, jedoch von unserem direkten Einfluss ausgenommen, bis sie zur Gegenwart wird – aber dann ist sie ja auch keine Zukunft mehr.
  • Während die Vergangenheit vielleicht noch irgendwie verändert werden könnte, betrachten wir die Zukunft als völlig unveränderbar, da sie ja auch noch gar nicht stattgefunden hat.
  • Und selbst wenn wir daran glaubten, dass wir die Zeit, vergangen oder zukünftig, verändern könnten, so wüssten wir, anders als bei den drei räumlichen Dimensionen, nicht, wie wir dort hingelangen sollten.

Sie sehen, es gibt einige Schwierigkeiten, weitere Dimensionen einzuführen. Das hindert allerdings selbst die Physik nicht daran, es zu tun.

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