Leben nach Modellen

Sie leben Ihr Leben nach Modellen. Je mehr diese Modelle Ihnen erklären, umso mehr Möglichkeiten haben Sie in Ihrem Leben. Wenn Ihr Modell das Wahrnehmen einer Aura nicht beinhaltet, werden Sie vermutlich auch keine Aura sehen können. Bestenfalls sieht Ihr Modell so aus, wie Sie es sich wünschen. Das kann eben auch sein, dass Sie gar kein Interesse haben, eine Aura zu sehen. Sie sind deshalb nicht besser oder schlechter als andere Menschen, die vielleicht eine Aura erkennen können.

Das ist die alte (und richtige) Leier aus dem NLP und man kann Sie gar nicht oft genug wiederholen: Je mehr Ihre Landkarte anzeigt, umso besser können Sie sich orientieren und je weiter und detaillierter sie ist, umso weiter können Sie sich auch bewegen. Allerdings gibt es auch keinen Grund, sich teure Landkarten für ein Gebiet zuzulegen, dass Sie gar nicht bereisen wollen oder gar detaillierte Landkarten, wenn Sie sich nur einen groben Überblick verschaffen wollen. Für das folgende Modell empfehle ich Ihnen zumindest, eine mögliche Erweiterung Ihrer Landkarte zuzulassen. Ob Sie sie schließlich und endlich nutzen wollen, liegt an Ihnen.

Glaubwürdigkeit

Die Glaubwürdigkeit eines Modells steigt mit der praktischen Anwendungsmöglichkeit und Funktionalität. Wenn ein Modell nicht funktioniert, mag das mehrere Gründe haben. Letzten Endes nutzt Ihnen ein nicht funktionierendes Modell wenig. Ändern Sie es also oder verwerfen Sie es. Ein Modell wird umso plausibler, je mehr es auch funktioniert.  Es erfordert durchaus Mut, ein Modell (oder gar ein ganzes Weltbild) in den Wind zu schießen. Doch was nutzt es, wenn es einfach nicht mehr funktioniert. Denken Sie an Ihre persönlichen Modelle (Weltbilder, Glaubenssätze)

  • zum Thema Familie und Partnerschaft
  • zum gesellschaftlichen leben allgemein
  • zur Politik
  • zu Ihrem beruflichen Leben
  • zum Thema Heilung

Wie viele Modelle leben Sie, obwohl Sie mittlerweile eher zum Korsett geworden sind und vor allem: Warum tun Sie das?

Plausibilität

Die Erklärung eines Modells muss für Sie plausibel sein. Es genügt nicht, sich zu wünschen, dass es so ist. Ein „nice-to-have“ hat hier eher einen romantischen Charakter, an den Sie am Ende selbst nicht wirklich glauben. Ein Modell muss für Sie überzeugend und bestenfalls zweifelsfrei sein.

In der Wissenschaft lässt sich die Plausibilität eines Modells an der Funktionalität in der Praxis messen. Und um das zu tunt, werden teils sehr teure und langwierige Versuchsreihen gestartet. Das ist in Ihrem Leben nicht viel anders: Sie haben eine Vorstellung, wie es funktioniert und in aller Regel klappt das auch eine ganze Weile so. Manchmal ist es das Älterwerden und oft sind es Schicksalsschläge (kleinere oder größere), die uns nach neuen Erklärungen suchen lassen oder es ist einfach eine gefühlte Sinnlosigkeit, die uns nach einem ebensolchen suchen lässt – in Form eines Modells. Und nicht selten bleiben wir dann an einem Modell kleben, nicht etwa, weil es gut funktioniert, sondern, weil wir gerade kein besseres haben. Dann sind wir von der wissenschaftlichen Variante übrigens gar nicht so weit entfernt.

Glauben zu Wissen

Je funktionaler und somit plausibler ein Modell wird, umso mehr tritt es aus dem Schatten des Glaubens in das Licht des Wissens. Auch dieser Punkt dürfte klar sein: Wenn mein Modell funktioniert, beginne ich, nicht nur daran zu glauben, sondern davon überzeugt zu sein.

Im Glauben steckt immer ein Teil Hoffnung und gleichzeitig ein Teil Zweifel. Das unterscheidet den Glauben vom Wissen.  Je weniger ich zweifle und auch hoffe und je mehr ich weiß, dass etwas funktioniert, umso sicherer werde ich auch darin.  Verglichen mit der Landkarte bedeutet es, dass die Wege auf der Karte in dem Gebiet, das ich bewandere, nachvollziehbar sind. Je öfter ich die Bestätigung bekomme, dass die Karte mir den richtigen Weg zeigt, umso mehr werde ich ihr vertrauen.

Eindeutigkeit

Je flexibler ein Modell ist, umso besser funktioniert es. Wenn ein Modell jedoch zu flexibel wird, verliert es an Spannung und Eindeutigkeit und damit auch wieder an Plausibilität. Ab einem bestimmten Grad an Flexibilität ist es sinnvoll, ein neues Modell zu entwerfen. Flexibilität ist für ein wenig eingrenzendes Modell unerlässlich. Ein Modell sollte nach vielen Seiten offen und erweiterbar sein. Dazu gehören eben auch Ausnahmen, die bestenfalls mit einer neuen „Regel“ erklärt werden. Ab einer bestimmten Flexibilität jedoch wird ein Modell nutzlos.

Ein – aus meiner Sicht – gutes Beispiel ist manche Religion und deren Glaube über den übergeordneten Schöpfer, sei es Gott oder Allah oder sonst ein Wesen. Läuft alles Gut, war er es (warum eigentlich nie „sie“). Läuft etwas schlecht, straft er uns, stellt uns auf die Probe oder hat sonst welche Gründe, die es zwar nicht erklären aber rechtfertigen.

Ein anderes Modell ist – wiederum aus meiner Erfahrung heraus – die Homöopathie (da haben wir „sie“ ja): Ist der Patient geheilt, hat sie gewirkt, werden die Symptome stärker, spricht man von Erstverschlimmerung.

In beiden Fällen ist oder war es mir nie möglich, einen Punkt festzulegen, an dem ich sagen konnte, dass es mir wirklich was geholfen hätte. Wie gesagt: Das sind oder waren meine Erfahrungen damit. Ich habe mir allerdings mein Modell offen genug gehalten, diese Erfahrungen revidieren zu können – ganz schön clever?!

Praxis zählt

Ein Modell ist und bleibt allerdings ein Modell und nicht die absolute Wahrheit. Insofern wird es immer Lücken, Ecken und Kanten geben. Deshalb zählt eben alleine die Praxis zu diesem Modell.

Sind wir mal ehrlich: Ein Modell, das zu 100% funktioniert, ließe uns in den gottgleichen Status aufsteigen. Wir hätten die Welt verstanden und es gäbe nichts mehr zu entdecken. Zugegeben, gerade im Bereich der Heilung wäre es doch schön, wenn wir ein zu 100% funktionierendes Modell hätten. Ist aber nicht so – niemand hat das, weder die Schulmedizin, noch die Homöopathie, noch die chinesische oder irgendeine andere Wundermedizin.

Auch mag es sich etwas mechanisch anhören, wenn ich hier ständig von einem „Modell“ spreche. Ich möchte im Grunde nur zum Ausdruck bringen, dass Sie viele Dinge nicht probieren, weil Sie nicht in Ihrem Modell von dieser Welt enthalten sind.

dass Sie sich vieles nicht zutrauen, weil es in dem Modell von Ihnen nicht vorhanden ist.   dass Sie vieles verurteilen, weil es dem Modell von ihrem gegenüber nicht vorhanden ist. Und das sollten oder können Sie zumindest ändern. Es wird Ihnen Ihr Leben erleichtern, und das der anderen ebenso.

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