Leben ohne feste Konzepte
Für viele mag das Wort Konzept zu starr sein. Letzten Endes ist auch dies nur ein Konzept und wenn es Ihnen angenehmer erscheint, fühlen Sie sich frei, ein anderes Wort dafür zu finden. Letzten Endes jedoch leben wir alle nach Konzepten. Viele schwirren im Unterbewusstsein herum und finden gar nicht den Weg in unser Bewusstsein.
Sie wurden sozusagen automatisiert und als zumindest derzeitige Wahrheit akzeptiert und gelebt. Oftmals ergibt sich für uns erst in Krisenzeiten die Chance, die derzeitigen Konzepte zu überdenken und neu zu entwerfen. Krisen, zumindest unsere inneren, entstehen im Grunde ja erst dadurch, dass alte Konzepte nicht mehr tragen. Meistens jedoch greifen wir nach einer solchen Krise wieder auf sie zurück, statt uns zu überlegen, wie es zukünftig anders laufen könnte.
Insofern können wir davon ausgehen, wenigstens zeitweise nach einem Konzept zu leben. Letzten Endes mag es eine Eigenschaft unseres Gehirns sein, so lange wie möglich an einem Konzept festzuhalten, dass gut zu funktionieren scheint. Keine Veränderung bedeutet schließlich Gewohnheit, Gewohnheit bedeutet Kontrolle, Kontrolle bedeutet Sicherheit und Sicherheit ist ein Garant für unser Überleben – so zumindest das Konzept, wie es nicht zuletzt von den Hirnforschern propagiert wird. Letzten Endes bewirkt auch dieses Konzept nur, dass wir uns unserem Schicksal hingeben und unser Verhalten als zumindest teilweise unveränderlich betrachten – wer wollte schon gegen die gottgegebene Physiologie ankämpfen wollen?
Wie bereits erwähnt, war Charles Darwin der Meinung, dass unser Überleben unter anderem von unserer Anpassungsfähigkeit abhängt. Und so mag man zu dem Schluss kommen, dass es Sinn bringt, nicht allzu sehr an Konzepten festzuhalten und sich zumindest immer die Option offen zu lassen, das Konzept schnell ändern zu können, wenn das bisherige nicht mehr fruchtet oder mehr Nachteile als Vorteile bringt.
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