Romantik

All den oben aufgeführten Konzepten ist die romantische Liebe gemeinsam. Lassen sie mich noch einmal aus Wikipedia.org zitieren:

Unter Liebesempfindungen versteht man die primär sinnlichen Liebesgefühle, insbesondere die Verliebtheit und die sexuelle Anziehung. Sie stehen in der Regel in Verbindung mit den beiden anderen Formen der Liebe, können aber auch durch die Wahrnehmung eines fremden Körpers, das heißt durch visuelle, olfaktorische oder taktile Reize ausgelöst werden oder ganz einfach durch den empfundenen Mangel an einem geliebten Gegenüber. Die Liebesempfindung steht in enger Verbindung mit der Sexualität, das heißt sexuellen Wünschen, Bedürfnissen und Handlungen (zum Beispiel dem Geschlechtsverkehr, auch bezeichnet als „Liebe machen“).

Diese Meinung über Liebe und die daraus entstehenden Verbindungen ist nun auch noch nicht allzu alt. Mit der Entstehung der Moderne im 18. Jahrhundert wurde die Romantik in die Liebe gebracht und, so scheint es manchmal, als das höchste Gut überhaupt angesehen, zumindest so lange wie möglich diese Romantik in einer Partnerschaft vorzugeben. Dabei wissen die meisten Menschen aus eigener Erfahrung, dass die Zeit der Verliebtheit zwischen zwei Menschen im Vergleich zum Ideal doch recht kurz ausfallen kann. Danach kann es zu deutlichen Differenzen kommen, die in vielen Fällen dann ja auch zur Aufhebung der Partnerschaft und im Falle der vorherigen Eheschließung zur Scheidung führen.

Liebe hat dabei viele Gesichter. Nach erwähnter Zeit trennen sich bei manchen Paaren Lust und Liebe und die Partnerschaft tritt in einen neuen Beziehungsstatus ein. Aus der Verliebtheit wird Vertrauen, aus wildem Sex wird ein platonisches Miteinander. Das finden viele Menschen derart seltsam, dass Sie viel Zeit und Geld darin investieren, die gemeinsamen sexuellen Gelüste in Paartherapien, Workshops und mit Ratgebern aller Art wieder anzufachen, als ginge es um einen Wettbewerb.
Was also ist so schlimm an der Erkenntnis, dass in einer Partnerschaft die Lust auf Sex mit dem Partner  einerseits weniger wird oder gar ganz schwindet, die Lust auf Sex generell aber nicht weniger wird?

Sie mögen es erraten haben: Es mangelt an Konzepten, gemeinsam eine Lebensgemeinschaft zu kreieren, die beiden gerecht wird, nämlich dem Wunsch weiterhin eng mit dem Partner verbunden zu sein und gleichzeitig Sex mit einem anderen Partner zu haben.

Sicher spielt auch unsere Angst vor Verlust und Einsamkeit in einer Welt, die sowieso immer mehr auseinander zu triften scheint, eine große Rolle. Eine Partnerschaft, besonders, wenn Sie lange geführt wurde, birgt noch andere Unwegsamkeiten, wenn sie getrennt werden soll: Gemeinsame Anschaffungen, gemeinsame Freunde, gemeinsame Kinder. Die Anschaffungen, sicher, lassen sich schnell auseinanderdividieren. Bei den Freunden wird sich schon eher Unsicherheit ausbreiten, umso mehr übrigens, je freundschaftlicher eine Trennung von statten geht. Die Kinder stehen danach zumindest unter dem lebenslangen Verdacht, Scheidungskinder zu sein.

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