Buthan: Die Entdeckung des Bruttoinlandsglücks

Bhutan liegt in Südasien und grenzt im Süden an die indischen Bundesstaaten Sikkim, Westbengalen, Assam und Arunachal Pradesh (von Westen nach Osten), sowie im Norden an Tibet (China). Die Oberflächengestalt Bhutans ist vom Himalaya geprägt. Über 80 Prozent des Landes liegen über 2.000 Meter Höhe. Das Land hat mit 38.394 km² etwa die Größe der Schweiz. (aus: wikipedia).

Was in unseren Gefilden das Bruttoinlandsprodukt (alle zum eigenen Gebrauch gefertigte Güter), ist in Bhutan das Bruttoinlandsglück (s.o., nur mit Glück). Was tun wir hier nicht alles für Geld? Verrichten eine Arbeit, die wir nicht mögen, setzen mit all dem Stress unsere Gesundheit aufs Spiel, streiten, kämpfen und töten sogar dafür. Wir vernachlässigen Familie, Freunde, Frau, Mann und Kind. Und das alles, um im nächsten Jahr auch noch die Raten für das Eigenheim bezahlen und die Zahl vor der Typenbeschreibung unseres Autos um mindestens eine Ziffer erhöhen zu können. Was zählt ist der Erfolg. Der finanzielle halt eben.

Wen interessieren da schon die wirklichen Freunde oder gar die Familie. Erste hat man allenfalls als einflussreiche in aller Welt sitzen und zweite hat man, weil es immer noch dem Bild der heilen Welt entspricht. Wer Karriere machen will, muss Frau und zwei Kinder (oder wahlweise Mann und zwei Kinder) im eigenen Haus sitzen haben, um sich ab und zu mit allen repräsentativ fotografieren lassen zu können – auch wenn das jetzt sicher ebenso überspitzt formuliert sein mag. Aber, was ist denn Erfolg eigentlich?

Klar: Viel Geld, bestenfalls (aber nicht unbedingt) mit Spaß verdient und jedes Jahr ein Schüppchen mehr. Die Ansprüche steigen und was heute gut war ist es morgen eben nicht mehr. Der Erwerb von Dingen ist eben wesentlich reizvoller als ihr Besitz.

Für mich ist Erfolg zunächst einmal das, was erfolgt. Erfolg ist ein Naturgesetz, denn es erfolgt immer etwas auf das, was wir tun. Es liegt also an Ihnen und mir, was wir unter Erfolg verstehen, wenn da nicht der Erfolgsdruck wäre. Was sagen die Nachbarn denn, wenn wir unser Haus verkaufen (müssen) oder dieses Jahr kein neues Auto kaufen oder unsere Firma aufgeben müssen oder von unserer Firma aufgegeben wurden? Kaum auszudenken!

Ich bemerke selbst immer öfter, dass das, was ich glaube, unter Erfolg zu verstehen, wenig mit dem zu tun hat, was ich tatsächlich unter Erfolg verstehe. Meine gefühlten Werte decken sich immer weniger mit den auferlegten Werten der Gesellschaft, in der ich lebe und die ich unweigerlich auch mitbestimme. Mein Handeln deckt sich immer weniger mit meinem Fühlen. Und trotzdem verfahre ich oft weiter wie gehabt oder wie es Richard David Precht in seinem Buch „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ ausdrückt:

 „Ich strebe nach einer Sicherheit, die ich wahrscheinlich nie erlange, opfere meine Freiheit und meine Selbstbestimmung für ein höheres Einkommen und kaufe Dinge, die ich nicht brauche, um Leute zu beeindrucken, die ich nicht mag, mit Geld, das ich nicht habe.“

Das kurbelt zwar nicht mein Glück aber dafür die Wirtschaft an und mit etwas Glück bekomme ich einen Teil davon wieder ab, so dass ich diesen nutzlosen Kreislauf immer wieder am Leben halten kann, es sei denn irgendwelche Spekulanten, die ja wiederum auch nichts anderes im Sinn hatten, machen mir da einen Strich durch die Rechnung – und finden ihr Glück auch nicht.

Also warten wir auf bessere Zeiten, in denen wir wieder der Hoffnung nachrennen können, dass Konsum die Wirtschaft und die unser Glück ankurbelt bis wir vielleicht irgendwann auf den kleinen Mann im Ohr hören, der uns ziemlich genau sagen kann, auf was es wirklich ankommt und das Geld dabei eine Rolle, aber eben nicht die Hauptrolle spielt.

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