Chaos beschreibt eine Ordnung, die wir nicht überschauen können

„Chaos!“ – das schreit man gerne, wenn es unübersichtlich wird, alles aus dem Ruder läuft und man nicht mehr weiß, wo oben und unten, rechts und links ist. Durcheinander, Unordnung – Chaos eben.

Chaos allerdings ist alles andere als unordentlich. Chaos ist – sozusagen – die höchste Ordnung, die wir uns vorstellen können – oder eben auch nicht. Chaos bedeutet, dass alles mit allem in einem Zusammenhang steht und genau das macht es nicht nur etwas unübersichtlich sondern schier unüberschaubar.

Aus unserem begrenzten Blickwinkel, unseren paar Messdaten, die wir über die Welt erfassen können, in der wir leben, scheint Chaos natürlich etwas unfassbar unordentliches zu sein. Wir sehen eben diesen Schmetterling nicht, dessen gehauchter Flügelschlag einen Orkan auf der anderen Seite der Welt hervorruft. wie auch? Das jedoch ist genau die Metapher, die zur Erklärung des Chaos´ einst ersonnen wurde, und zwar von einem Wettermann, der, es gab noch keine Computer, seine Wetterberechnungen mit komplizierten Formeln zu errechnen versuchte und der Einfachheit wegen alles ab der der x-ten Stelle hinter dem Komma einfach wegließe. Doch statt der erwarteten Unwichtigkeit dieser Zeichen, spuckte seine Formel unerwartete Fehlberechnungen aus.

Jedes noch so kleine Geschehen (der Flügelschlag des Schmetterlings) multipliziert sich in dieser Welt und trägt es auf unzähligen Kanälen in selbige. Es potenziert sich und verursacht unter Umständen größte Veränderungen (der Orkan). Es sind nicht die großen Dinge, die offensichtlichen, die die Welt verändern. Dies sind nur die Dinge, die wir in unseren Geschichtsbüchern zu lesen bekommen, die grobe Oberfläche, die im Grunde Bedeutungslos ist.

Es sind die kleinen Dinge, die die Welt bewegen, verändern und vielleicht irgendwann erretten oder gar untergehen lassen.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass es nicht darauf ankommt, was man tut, sondern wie man es tut: aus dem Augenblick heraus, mit dem unumstößlichen Gefühl, jetzt gerade das richtige zu tun, auch wenn andere das anders sehen.

Leider erfahren wir selten bis nie, was unsere Taten tatsächlich bewirken, sei es ein Orkan oder eine Revolution, die am anderen Ende der Welt plötzlich entfacht wird.

Das sollte uns allerdings nicht davon abhalten, genau das zu tun: das Richtige für uns und für genau diesen Moment.

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