Der ukrainische Kreidekreis

Es ist ja derzeit leicht, sich einen bösen und einen guten auszusuchen. Zu den guten gehört natürlich Herr Klitschko, zu den bösen die Herren Janukowytsch und Putin.

Weiterhin möge man die europäische Union zu den guten zählen, da sie ja alles unternimmt, der Ukraine zu helfen, sich aus den russischen Klauen zu befreien, was natürlich bedeutete, dass das europäische System per se das gute wäre, während das russische das schlechte ist.

Die Zeichen sprechen natürlich gegen Putin, der sich ja schließlich auch nicht zu schade ist, sein Militär aufmarschieren zu lassen – wie es Anfang 2013 der französische Präsident Hollande genauso in Mali tat, ebenso unter dem Vorwand, seine dort lebende Bevölkerung zu sichern.

Und genauso, wie die EU erpicht darauf ist, die Ukraine zu sich zu ziehen, ist es eben auch Russland. Es geht um Geld, um Macht, um Einfluss. Auf beiden Seiten mit nicht ganz so unähnlichen Mitteln. Was bleibt, ist eine Bevölkerung, die  nur noch in Pro und Kontra eingeteilt wird. Was scheinbar ungerne in Betracht gezogen wird ist, einem Land einfach zu helfen, ohne die Bedingung einer Zugehörigkeit auszusprechen.

Bleibt abzuwarten, wer es als erster schafft, den Griff zu lockern, um das Zerreißen eines Landes zu verhindern und die vorhandenen (wenn vielleicht auch schmerzhaften) Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Brecht hätte seine Freude. Nicht wirklich.

 

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