Gegen den Strom

Das eine EEG ist eine Methode, die Hirnströme zu messen. Zu diesem Zwecke bekommt der Proband eine mit Elektroden bestückte Haube über den Kopf gestülpt, die wiederum die beim Denken entstehenden Ströme messen.

Das andere EEG hat ebenfalls mit Strömen zu tun, vor allem aber mit Geldströmen, die mal fließen und mal nicht. Zum Einen geht es um die Geldströme, die zu denen fließen, die erneuerbare Energien erzeugen und dafür einen festen Betrag garantiert bekommen, auch wenn die Märkte den Preis nicht hergeben. Dann nämlich springt der Staat, also der Bürger ein. Das sollte ursprünglich mal inspirieren, Windräder aufzustellen und Sonnenkollektoren und all die anderen erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen.

In Wirklichkeit ist das aber alles natürlich sehr viel komplizierter, als man das als unkundiger Blogger erfassen kann (oder will) und ganz am Ende ist das ja auch deshalb immer so kompliziert, weil keiner so wirklich ganz verstehen soll, wer da nun was zu bezahlen hat und vor allem, wer nicht.

Und da mittlerweile ganz viele Menschen des Geldes zuliebe der Umwelt zuliebe solche umweltschonenden Anlagen errichten, wird der Betrag, den jeder Einzelne zahlen muss, auch immer größer. Das gefällt natürlich keinem, außer denen, die ja nix bezahlen müssen.

Und das hat die EU jetzt auch verstanden und moniert, dass es eben solche gibt, die nichts bezahlen müssen, nämlich Unternehmen, die (a) stromintensiv sind und (b) im europäischen Wettbewerb stehen. Die müssen sich nicht an den höheren Kosten der Umstellung auf erneuerbare Energien beteiligen – also gerade die, die ja den vielen Strom verbrauchen. Die sollen nämlich weiterhin günstig Sachen produzieren dürfen, die wir aber deshalb nicht günstiger kaufen können und für deren Produktion wir auch nicht mehr Geld bekommen, dafür, dass sie weiterhin so günstig produziert werden können. Außer natürlich, wir sind Aktionäre. Dann profitieren wir auch davon.

Das wäre, als ob ich sagen würde, dass ich in Frankfurt jetzt nicht mehr so viel Miete bezahlen will, weil ich dann ja im Gegensatz zu jemandem, der in Kleinkleckersdorf wohnt, einen Nachteil  und am Ende des Monats nicht mehr soviel Geld in der Tasche hätte. Da würde der Staat natürlich sagen, dass ich ja nach Kleinkleckersdorf ziehen könnte. Hätte er auch Recht und das selbe könnte er zu den Unternehmen ja auch sagen. Will er aber nicht, weil er eben gerne hätte, dass die in Deutschland bleiben und nicht etwa nach Polen oder sonstwohin gehen.

Denn während diese ganze Globalisierung von der Industrie sehr genutzt wird, betrifft sie uns Bürger eigentlich gar nicht. Wir haben meist keine Wahl und müssen uns mit unserem Standort einfach zufrieden geben. Für uns ist die Welt eben kein Dorf geworden, sondern ist Spanien immer noch weit weg und kommt auch nicht näher, nur weil wir über Facebook mit Spaniern chatten können.

Zurück zu der EEG. Wenn nämlich jetzt die Unternehmen das bezahlen müssten, was alle anderen auch bezahlen müssen, dann, so sagen sie, (Achtung: Reflex!) dass sie Arbeitsplätze streichen müssen und da hätte ja keiner was davon. Oder sie müssten (Achtung Reflex!) ins Ausland gehen, und da hätte ja nur das Ausland was davon. Also, man kann’s drehen und wenden, wie man es will. Die Zeche bleibt wieder da, wo sie hingehört: Bei denen, die das meiste Geld haben, denn der durchschnittliche Deutsche hat ja immerhin 242.100,- Netto auf seinem Konto liegen.

An die Möglichkeit, dass die Unternehmen sich an den Kosten des Landes, das Ihnen die Infrastruktur bietet, mit deren Hilfe sie gutes Geld verdienen und eben mal nicht ganz so viel Gewinn erwirtschaften, denkt natürlich keiner – und da wären wir dann ja auch wieder bei dem EEG.

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