Konstanz und Stabilität

Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse basieren auf zwei Werten: Konstanz und Stabilität. Das zumindest sind die Anforderungen unserer (alten) Wissenschaften: Ein Experiment, das zur Feststellung einer Erkenntnis und eines Gesetzes dient muss nachvollziehbar und wiederholbar sein uns somit konstant und stabil. Es darf nicht heute so und morgen so ausfallen. Dann ist es kein Gesetz, sondern eine Ausnahme.

Damit allerdings werden wir zukünftig unter Umständen unsere Probleme bekommen. Neuere Wissenschaften nämlich (und sie sind gar nicht so neu) scheinen genau diese beiden Werte über den Haufen zu werfen.

  • Die Chaosforschung lehrt uns, dass eine konstante (also lineare) Kurve durchaus oft der Fall ist, in einigen Fälle allerdings Faktoren in ein Ereignis treten, die so klein und doch so unberechenbar sind, dass wir nie sicher sein können, wie die Dinge tatsächlich verlaufen werden. Die Welt ist also viel zu komplex, um sie auf unserer konventionelle Weise vorhersehen zu können.
  • Die Quantenphysik lehrt uns, dass alles, was wir beobachten, eine Wahrscheinlichkeit darstellt. Nichts ist zu 100% so gegeben, wie wir es glauben. Alles hängt von uns, vom Beobachter ab und ist unweigerlich mit ihm verbunden.

Je mehr wir also beginnen, diesen Erkenntnissen unseren Glauben zu schenken, umso weniger werden wir zukünftig feststehende Gesetze anerkennen können, desto mehr werden wir die Ausnahmen beachten und desto mehr Ausnahmen wird es auch geben.

Sollte also die Quantenphysik recht behalten, so wird alleine die Erkenntnis, dass wir unsere Realität mitbestimmen, dazu führen, dass dem so sein wird, weil wir ab diesem Moment ja die Realität bereits mitbestimmen und somit auch bestimmen, dass wir sie mitbestimmen können, ja, müssen.

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