Leben heißt, Probleme lösen

Dieser weise Spruch stammt nicht von mir, wie so vieles in diesem Buch. Reinhold Messner hat ihn zum Besten gegeben. Wenn Sie mögen, können Sie das Wort „Probleme“ auch gerne durch „Herausforderungen“ ersetzen. Das Ergebnis bleibt dasselbe.

Sie werden immer wieder an Punkte kommen, an denen Sie zweifeln, keine Lust mehr haben, aufhören wollen, depressiv sind, abgeschlagen und müde und dergleichen mehr erleben werden.

Wir Menschen haben oftmals die irrige Vorstellung, dass es einen Punkt im Leben gibt, von dem an alles glatt läuft. Dieses Buch z.B. mag implizieren, dass in der Auffindung und dem Ausleben Ihres Potentials die Lösung aller Probleme liegt und dass, wenn Sie erst einmal Ihre Leidenschaft gefunden und zu Ihrem Beruf gemacht haben, alles gut wird.

Das stimmt nicht!

Wie auch? Das Leben ist komplex (nicht etwa kompliziert), was bedeutet, dass es viele Parameter gibt, die ein stimmiges Leben ausmachen. Bei einer Maschine ist es vielleicht noch möglich, solange an allen Schräubchen zu drehen, bis sie gut läuft. Doch auch hier kommt es irgendwann zu Abnutzungen oder äußeren Einflüssen, die ein Nachjustieren nötig machen. Und selbst wenn es die Maschine gäbe, die ein Leben lang rund läuft, so gilt: Das Leben ist keine Maschine! Sie drehen am einen Schräubchen, vielleicht auch mal mit Gewalt, und verstellen damit wieder den ganzen Rest. Die eine Baustelle schütten Sie zu und schon tut sich das nächste Loch auf, das es zu füllen gilt. Das ist nicht etwas schlimm oder traurig, sondern es ist normal. Es verursacht manchmal Spaß (am Experimentieren) und manchmal Wut (weil es gerade nicht klappt), verursacht Freude (weil es klappt) oder Depressionen (weil etwas Unabänderliches geschieht).

Too soon old – too late smart

Ja, so ist es: wir werden zu schnell alt und zu spät weise (oder gewitzt und gewieft, was „smart“ tatsächlich bedeutet). Alt geboren werden und jung sterben – das wär´s. Ist aber nicht so. Wir müssen uns unsere Weisheit Stück für Stück erleben, und bestenfalls gelingt uns das auch. Neben dem beruflichen Wirken gibt es da noch viele andere Wirkungsbereiche, in denen wir uns darüber klar werden können, wie wir diese gerne leben möchten. Und alle Lebenskonzepte zusammengenommen ergeben schließlich ein Gesamtkunstwerk – Unser Leben.

Und – wie bereits gesagt – alle greifen ineinander über. Wir haben es uns so angewöhnt (oder angewöhnen lassen), alles voneinander zu trennen, zu analysieren, dass wir gar nicht mehr in der Lage sind, alles mit allem verbunden zu sehen. Wir entscheiden immer öfter mit unserem Intellekt (der analysiert), statt unserem Gefühl zu trauen. Wir treffen losgelöste Einzelentscheidungen und wundern uns dann, dass diese Einzelentscheidungen, so gut Sie sich, losgelöst vom Rest unseres Lebens, auch anfühlen mögen, plötzlich gar nicht mehr in unser Gesamtkonstrukt passen.

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