Sonderfall Wissenschaft

Die Wissenschaftliche Sicht ist wohl ein Sonderfall, eben weil sie das Denken in unserer Welt dominiert. Stellen sie doch einfach einmal eine behauptung auf, die dem wissenschaftlichen Denken widerspricht und versuchen Sie dann dem Wind standzuhalten, der Ihnen sogleich entgegenbläst. Dann wissen Sie, wie stark dieses Denken uns alle beeinflusst.

Wissenschaft hat zum Ziel die Dinge zu erklären, und zwar an Hand dessen, was beobachtbar ist. Dabei stellt sie kausale Zusammenhänge her: Wenn a, dann b. und wenn a und b, dann c.

Sobald die Beobachtung solcher Zusammenhänge wiederholbar und somit konstant ist, werden Sie als gesichert ausgegeben. Wiederholbar – und das ist wichtig! – bedeutet in diesem Zusamenhang nicht etwa, dass es immer und überall wiederholbar ist. Es bedeutet, dass die geglückten Wiederholungen signifikant höher sind, als die ungeglückten. Funktioniert also etwas in x% aller Wiederholungen, so gilt es unter Umständen als vorerst bewiesen. Die y% der Fälle, in denen es nicht funktioniert werden dann mit einer Vielzahl an möglichen Ursachen erklärt. Und während viele Menschen glauben, dass Wissenschaft uns gesicherte Zusammenhänge und somit Erklärungen präsentiert ist es in Wirklichkeit so, dass sie uns „lediglich“ Wahrscheinlichkeiten aufzeigt, denen unter Umständen genauso viele Ausnahmen entgegenstehen.

In die Aufrechterhaltung wissenschaftlicher Behauptungen (die dann oft als Wahrheiten verkauft werden) spielen viele Dinge hienein: Geld, Ruhm, Machtansprüche, Eitelkeiten, die verhindern, dass neue Erkenntnisse an die Öffentlichkeit kommen und alte, längst überholte und vielleicht so gar gefährliche Ansichten über Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte aufrecht erhalten.

Menschen, die zu neuen Erkenntnissen kommen werden unter Umständen diffamiert, als Spinner und Idiolten bezeichnet oder gar eliminiert. Die alten Mächte sind oftmals zu groß, Ihre Lobby ist zu stark für die Neuen, Jungen.

In der Verangenheit gab es ja nun einige Irrtümer, über die wir heute natürlich lächeln. Plakatives Beispiel ist der Glaube, die Erde sei eine Scheibe, der sich aus eben solchen Machtansprüchen heraus länger als nötig hielt. Für einige politische und/oder kirchliche Parteien war es wichtig, dieses Weltbild aufrecht zu erhalten. Ebenso verhielt es sich mit dem Glauben, die Sonne drehe sich um die Erde. Der damalige Glaube fußte unter anderem auf dieser Vorstellung, dass sich alles um die Erde und den Menschen als Mitelpunkt dieser Welt drehte. Umso länger duaerte es, bis sich diese Wahrheiten durchsetzen konnten.

Wir sind oft noch naiv genug anzunehmen, dass sich solch ein Vorgang heute nicht mehr wiederholen könnte und schieben die damqaligen Glaubenskriege auf die Unwissenheit der Menschen zurück. Wir glauben, dass wir heute viel zu aufgeklärt sind, als dass sich so etwas wiederholen könnte. Allerdings sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass die Beteiligten damals alles andere als naiv waren oder aus purer Überzeugung an den alten Glaubensdingen festhalten wollten.

Damals wie heute ging es um Macht. Es war nicht wesentlich, was die Wahrheit war, sondern es war entscheidend, welche Wahrheit für die Machthabenden den größten Vorteil darstellte. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert