Ganz normal hochbegabt – Andrea Brackmann
Hochbegabte Kinder gibt es. Das wissen wir, das diskutieren wir vor allem sehr kontrovers und wir schenken dem Thema immer mehr Beachtung. Das sicherlich nicht selten der Wunsch einiger Eltern dahintersteckt, auch gerne so einen kleinen Mozart im Nest zu haben, sei nur nebenbei erwähnt. Doch was ist mit denen, die in Zeiten aufgewachsen sind, in denen Hochbegabung nicht nur kein Thema, sondern schlimmstenfalls sogar verpönt war?
Man ging lange Zeit davon aus, dass hochbegabte Erwachsenen ohnehin alle Chancen im Leben hatten und haben. Weit gefehlt – und Andrea Brackmann beschreibt in Ihrem Buch, das hauptsächlich die „Betroffenen“ zu Wort kommen lässt auch sehr genau, warum das so ist.
Hochbegabung bedeutet erst einmal eines: Viele Denken und viel verstehen, und zwar schneller, als manch anderer. zwei Dinge allerdings dazu: Erstens verstehen Hochbegabte (heißt: IQ höher 130) längst nicht alles und sind mit denselben Unzulänglichkeiten ausgestattet, wie ein nicht Hochbegabter und zweitens können solche Eigenschaften sehr schnell in Langeweile und soziale Abgrenzung münden. Konsequenz sind schlechte Noten, „Schulversagen“, keine Freunde, psychische Störungen oder auch fälschlicherweise gestellte Diagnosen und dergleichen mehr.
Die sehr unterschiedlichen Berichte in Ihrem Buch weisen darauf hin, dass es keinen zuverlässigen Hinweis darauf gibt, ob ein Mensch hochbegabt ist oder eben nicht. Sie zeigen vielmehr, dass jeder für sich herausbekommen muss, warum sein Weg so verlaufen ist wie er es verlaufen ist und ob es eben diese spezielle Funktionsweise seines Gehirns war und ist, die das verursacht hat. Und so ist dies ein Buch, dass (besonders natürlich hochbegabten) aber auch Therapeuten und Lehrern die Augen öffnen kann und somit (nicht nur) für diese Menschen ein muss.
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