Die Tücken des Multiversums

Vielleicht liegt es daran, dass manche Physiker unterfordert sind, vielleicht aber ist der Folgende Gedankenschritt aber auch nur allzu logisch. Unser Unviverum scheint unendlich, zumindest konnte man das Ende des Universum bisher nicht ausmachen, und selbst wenn dies möglich wäre, stellte sich die Frage, was wohl danach käme (fairerweise wäre diese Frage vermutlich mit dem Sehen des Endes geklärt, denn man würde dann ja auch den Anfang des danach Folgenden sehen, vermutlich).

Bis man jedenfalls das (eventuell existierende) Ende sehen kann (und dann auch erfährt, was nach dem Ende kommt), denken moderne Physiker so an die ein oder andere Möglichkeit, und da auch der modernste Physiker an seine drei Dimensionen gebunden ist, nimmt er einfach an, dass nach unserem Universum „einfach“ das nächste anschließt.

Über die Einzelheit streiten sich auch die modernsten Gelehrten, aber so prinzipiell kann man sich das Ganze wie ein Schaumbad vorstellen. Stellen Sie sich (doch einfach mal) vor, unser gesamtes Universum, in diesem Falle hätte es sogar ein Ende, wäre in einer Schaumblase dargestellt.

In diesem Universum, sozusagen dem aktuellen, von uns erlebten, befindet sich unser Status quo, unser Leben und das Leben all der anderen, dass wir so mitbekommen. Unser Leben könnte, jetzt in diesem Moment, aber auch anders aussehen. Nur einen minimale Veränderung würde natürlich auch das Leben der uns angrenzenden Personen verändern. Und genau dieses Abbild unseres derzeitigen Lebens, eben mit dieser minimalen Veränderung, wäre bereits das nächste Universum oder besser gesagt: die nächste Schaumblase.

Und so existieren alle möglichen Varianten unseres derzeit erlebten Lebens in ihrem eigenen Universum. Je wahrscheinlicher, also erreichbarer, diese neue Variante unseres Lebens ist, umso näher liegt sie, also die Schaumblase, an der aktuellen Schaumblase. Umgekehrt ist es so, dass die Schaumblase (das Universum), die (oder das) weit von unserem derzeitigen Universum liegt, eine weniger wahrscheinliche Variante beinhaltet.

Wie bereits geschrieben, ist diese Vorstellung im Grunde so gar nicht möglich. Das sehen Sie daran, dass ich (bzw. die Physiker) die Anordnung dieser Multiversen zumindest räumlich erklären: Das eine liegt neben dem anderen. Vermutlich ist dieses Multiversum allerdings nicht in Raum und Zeit einzuordnen. Raum ist aber nun mal die einzige Dimension, in der wir schlüssig denken können.

Um die Verwirrung vollends zu gestalten, stellen Sie sich nun vor, dass diese Varianten wie eine Scheibe vor sich hin existieren und da es unendlich viele Varianten sind (alles ist möglich), ist diese Scheibe unendlich weit. Unter und über dieser Scheibe liegen nun weitere Scheiben, die, Sie werden es erraten haben, ähnliche Inhalte haben, diesmal nur in einer zeitlichen Sortierung.

Nach dieser Annahme existieren also nicht nur einzelne Szenarien, also Möglichkeiten, sondern auch noch einzelne Möglichkeiten, um nicht zu sagen: alle Möglichkeiten, in allen Zeiten. Im Grunde kein allzu unlogischer Gedanke: Wenn denn sowieso alle Möglichkeiten existieren, von denen wir uns eben eine ganz spezielle auswählen, dann sollten diese Möglichkeiten auch in der Vergangenheit bestanden haben und für zukünftige Szenarien erst recht in der Zukunft bestehen. Wir haben Sie lediglich noch nicht ausgewählt.

In diesem Multiversum also spielen Zeit und Raum keine allzu große Rolle, auch wenn wir bis dato nicht wissen, ob es sich tatsächlich so verhält und wenn ja, wie wir Zugang zu ihnen erhalten.

Die Sache mit den Dimensionen

Wir haben drei Dimensionen zur Verfügung: die Höhe, die Breite und die Tiefe. Mit diesen Dimensionen können wir jeden Teil des Raums, in dem wir uns befinden, erreichen, zumindest gedanklich. Wollten wir auf den Mars fliegen, beschäftigte uns nicht die Frage, ob dies möglich sei, sondern vielmehr die nach dem „wie“. Niemand bezweifelt heute noch, dass wir irgendwann jeden Punkt im Universum irgendwie erreichen können, weil sich jeder Vorstellen kann, wo ungefähr die Reise hingeht.

Das liegt daran, dass der Mars (und jeder andere Punkt im Universum) eine Koordinate besitzt, die durch Höhe, Breite und Tiefe gekennzeichnet ist. Eine solche Koordinate können wir uns problemlos gedanklich vorstellen, denn wir wissen, dass wir, abgesehen von technischen Schwierigkeiten, erst einmal jeden Punkt, sagen wir, auf unserer Erde erreichen könnten, wenn wir wollten, und wir wissen vor allem, was wir zu tun haben, um diesen Punkt zu erreichen: wir müssen uns (körperlich) bewegen.

Wenn wir nun hören, dass die Zeit eine neue Dimension ist, dann haben wir damit allerlei Schwierigkeiten: Zum einen ist die Zeit für die meisten von uns, ähnlich wie eine Längeneinheit, eine feststehende Größe, die ein Ereignis in der Länge seiner Dauer misst. Auch wenn Einstein und erklärt hat, dass die Zeit ebenso eine relative Größe ist, so hängen wir nach wie vor an unserem statischen Bild von der Zeit die verstreicht.

Die Zeit als Dimension zu betrachten bedeutete, sie, ähnlich wie einen beliebigen Punkt im Raum, ebenso erreichen zu können, kurum: wir könnten in ihr herumwandern, in die Zukunft und in die Vergangenheit gehen. Das wirft Probleme auf:

  • Wir sehen die Zeit als etwas statisches und gleichmäßig verstreichendes an, auch wenn wir natürlich die Zeit manchmal schneller und manchmal langsamer erleben. Jedenfalls steht für uns außer Frage, das Vergangenes von uns individuell gestaltet wurde und in jedem Moment vergeht und somit verloren ist, außer natürlich in unseren Gedanken, auf Fotos, etc.
  • Die Zukunft ist für uns zwar gestaltbar, jedoch von unserem direkten Einfluss ausgenommen, bis sie zur Gegenwart wird – aber dann ist sie ja auch keine Zukunft mehr.
  • Während die Vergangenheit vielleicht noch irgendwie verändert werden könnte, betrachten wir die Zukunft als völlig unveränderbar, da sie ja auch noch gar nicht stattgefunden hat.
  • Und selbst wenn wir daran glaubten, dass wir die Zeit, vergangen oder zukünftig, verändern könnten, so wüssten wir, anders als bei den drei räumlichen Dimensionen, nicht, wie wir dort hingelangen sollten.

Sie sehen, es gibt einige Schwierigkeiten, weitere Dimensionen einzuführen. Das hindert allerdings selbst die Physik nicht daran, es zu tun.

Das Gehirn als Realostat

Es ist wohl das rätselhafteste Organ in uns. Hier ein paar Hinweise zum Wunderwerk Gehirn (ich habe auf das Wort „Fakten“ verzichtet, weil die Forschung alles andere als Unumstößliches über das Gehirn zu berichten hat, deshalb also sind es nur Hinweise):

  • Das Gehirn hat sich, von seinen Anfängen aus gesehen, nur quantitativ entwickelt, nicht aber qualitativ. Es ist also lediglich größer geworden, hat seine prinzipielle Funktionsweise aber nicht verändert. Umso rätselhafter ist es, wieso eine scheinbar so unscheinbare Veränderung vom Affengehirn zum Menschengehirn, eine derart große Veränderungen im Funktionsumfang hervorrufen konnte.
  • Unser Wissen entsteht aus drei Quellen:
    • Unser Grundwissen ist implizit, also ohne unsere bewusste Wahrnehmung über unsere Gene in unser Gehirn gelangt. Sie haben sozusagen die ersten Strukturen in uns angelegt und uns mit erstem Wissen versorgt, sowohl aus dem Evolutionspool, als auch aus dem Pool unserer direkten Vorfahren.
    • In den ersten vier Jahren unseres Lebens nehmen wir das uns angebotene ebenfalls unbewusst auf, heißt: wir werten es nicht, sondern speichern es einfach eb, ebenfalls implizit.
    • Erst danach beginnen wir, zu filtern, zu werten und bewusst zu verarbeiten und abzuspeichern. Dann allerdings sind zwei Drittel bereits in uns verankert.
  • Das Gehirn scheint Inhalt und Verarbeitung in einer Architektur zu vereinen. Anders als beim Computer, der sein „Wissen“ auf Festplatten und co. gespeichert hat, während die Verarbeitung mittels davon getrenntem Prozessor stattfindet, finden im Gehirn Speicherung von Wissen und dessen Verarbeitung scheinbar in einer Umgebung statt.
  • Für den Datenfluss sorgen dabei 1 Milliarde Nervenzellen, die über Dentriden 5000 Milliarden (eine halbe Trillion) Verbindungen zueinander haben. Damit ist jede Nervenzelle mit jeder anderen Nervenzelle im Gehirn über ungefähr 6 Ecken verbunden und erreichbar.
  • Das Gehirn verändert bis zum 20. Lebensjahr seine Struktur, danach bleibt diese Konstant. Allerdings bleibt es innerhalb dieser Struktur hochflexibel und veränderbar. Es verändert seine Denk- und Wissensstruktur dann durch die Art und Intensität der Reize, die Nervenzellen untereinander schicken.
  • Die Wahrnehmung in unseren Gehirn erfolgt über gestalten. So werden (scheinbare) Zusammenhänge als eine Einheit wahrgenommen. Das kann die gleiche Richtung sein, in die Objekte gehen, gleiche Größe, etc.
  • Die eigentliche Wahrnehmung, also das, was schließlich in unserem Bewusstsein landet, besteht zu einem geringen Teil aus den äußeren Reizen. So werden nur 6% optischer reize von Außen benötigt, der Rest – immerhin 94% – wird durch interne Interpretation, also durch Reinrechnen fehlender Reize, durch Herausrechnen störender, durch Löschung, Verallgemeinerung und sonstige Operationen errechnet.
  • Dabei gibt es kein oberstes Organ im Gehirn, das schließlich entscheidet, wie zu handeln ist. Bei jedem neuen Reiz – und das können bis zu vier in jeder Sekunde sein – wird ein neues „Ensemble“ an Nervenzellen zusammengestellt, die sich um das „Errechnen“ der Wahrnehmung kümmert (s.o.). Die jeweils anderen Teilnehmer dieses Teams erfahren voneinander dadurch, dass Sie Millisekundengenau in derselben Frequenz einen „Schuss“ abgeben. So lernen Sie sich kennen und können die Arbeit aufnehmen.
  • Bei der Schizophrenie scheint übrigens dieser Mechanismus gestört zu sein, es bilden sich also keine oder weniger Ensembles zur Reizerkennung. Deshalb kann der Schizophrene nicht mehr zwischen innerer Realität (also seiner Vorstellung) und äußerer Realität unterscheiden.
  • À propos: Das Gehirn weißt bei innerer Vorstellung und äußerer Realität sehr ähnliche Aktivitäten auf. Im Normalfall kann es zwar das eine vom anderen intellektuell unterscheiden, gefühlsmäßig jedoch klappt das weniger. Deshalb können Sportmannschaften durchaus alleine durch die Vorstellung bestimmter Techniken gute Trainingsergebnisse erreichen. Deshalb aber auch kann uns alleine die Vorstellung bestimmter Dinge auch Angst einjagen, obwohl sie real gar nicht vorhanden sind.

Realität ist also nichts weiter als ein Modell, das im Gehirn aus uns größtenteils nicht einmal bekannten Regeln hergestellt wird (sie erinnern sich: 2/3 unseres Wissen haben wir unbewusst erlangt).

Das Gehirn achtet in diesem Zusammenhang auch darauf, dass alles, was nicht in seine (und unsere) Welt passt, unterdrückt wird. Das drückt sich in der alten Weisheit „und also schloss er messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf!“ aus.

Es wäre nicht verwunderlich, wenn um uns herum Dinge passierten, die so unglaublich sind, dass wir sie aber genau aus diesem Grunde auch gar nicht wahrnehmen können. Ähnlich also wie es der Thermostat tut (er reguliert die Wärme), besitzen wir womöglich einen Realostaten (ein Ausdruck von Jörg Starkmuth übrigens), der darauf achtet, dass wir nur das wahrnehmen, was unserer Realität dienlich ist.

Was ist Realität?

Bemühen wir zunächst einmal Wikipedia:

Als Realität (lat. realitas, von res „Ding“) oder Wirklichkeit wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Gesamtheit des Realen bezeichnet. Real ist dabei das, was auch außerhalb des Denkens existiert, d.h. unabhängig vom nur Gedacht-Sein: Inhalte von Vorstellungen, Gefühlen, Wünschen, Wahrnehmungen u.ä. gelten im Alltagsverständnis zunächst einmal als nicht der Realität zugehörig.

Das genaue Verständnis dessen, was unter real, irreal und Realität zu verstehen ist, beruht auf den jeweils vorausgesetzten philosophischen Grundannahmen; dies gilt auch für das Realitätsverständnis der einzelnen Wissenschaften. In der Philosophie können die Begriffe „Realität“ und „Wirklichkeit“ in unterschiedlicher Weise gebraucht werden.

Für die Naturwissenschaften ist Realität das, was der wissenschaftlichen Betrachtung und Erforschung zugänglich ist. Dinge, die nicht messbar sind, können keine Basis für wissenschaftliche Theorienbildung sein.

Lassen Sie es mich so beschreiben: Real ist gemeinhin das, was messbar und im körperlichen Sinne fühlbar riechbar, hörbar oder sichtbar ist. Das muss im Grunde auch so sein, denn alles was wir nicht wahrnehmen können, und sei es auch nur ein vages Gefühl, ist für uns auch nicht existent.

Für den einzelnen allerdings zählt erst einmal nicht, was die anderen für Real halten. Er  -jeder – hat seine ureigenste Vorstellung von dieser Welt.

Werfen wir einmal einen Blick auf das Organ, das Realität in uns erzeugt: Unser Gehirn.

Realität ist wählbar

Der Titel dieses Buches mag Ihnen seltsam vorkommen. Natürlich hat jeder Mensch seine Sicht der Welt, doch letzten Endes ist ein Haus ein Haus und eine Rose ist eine Rose. Dinge passieren und meistens können wir die Ursache in unserem Handeln finden. Außer natürlich bei Unfällen oder ähnlichen schicksalhaften Ereignissen. Inwieweit sollen wir denn da Einfluss nehmen können oder gar absichtlich mit am Werke sein?

Im Folgenden möchte ich Ihnen aufzeigen, dass wir sehr wohl nicht nur an der Entstehung der Realität beteiligt sind, sondern unsere Realität nur durch uns gestaltet werden kann und es auch wird.

Dabei geht es in erster Linie weniger darum, ab sofort erfolgreich und glücklich zu sein. Es geht darum, ein Modell an der Hand zu haben, die Dinge, die geschehen, besser verstehen zu können, um daraus Ihr ganz eigenes Bild von dieser Welt zu erhalten.

Es gilt: „Lerne Denken, nicht Gedachtes!“

Scheidungskind

Untersuchungen zeigen im Übrigen, dass das Konzept der Scheidungskinder in den seltensten Fällen aufrecht erhalten werden kann. Es ist weniger die Scheidung an sich, die die Kinder einer Beziehung verunsichert, als eher der Prozess, oft Jahrelang aufrecht erhalten, der zum Entschluss der Scheidung geführt hat.

Kinder leiden vielmehr unter den Umständen vor einer Scheidung, als unter der Scheidung selbst, die größtenteils sogar als Entlastung angesehen werden kann.

Romantik

All den oben aufgeführten Konzepten ist die romantische Liebe gemeinsam. Lassen sie mich noch einmal aus Wikipedia.org zitieren:

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Konzepte für die Liebe

Liebe soll an dieser Stelle gleichbedeutend mit Gemeinschaft, Zuwendung und Nähe verwendet werden. Sie äußert sich in der romantischen Liebe, wenn wir einen Partner finden, mit dem wir einen Teil unseres Lebens verbringen und vielleicht den Wunsch nach Kindern erfüllen wollen, genauso aber auch in unserem Bedürfnis nach Freundschaften und Bekanntschaften, die uns Anerkennung, in welcher Form auch immer, geben. Paradoxerweise finden sich Menschen auch dann wenigstens erkannt, wenn sie geschlagen und schlecht behandelt werden. Immer noch besser, als einsam zu sein, dulden Sie Demütigung und Verachtung. Abgesehen von dieser pervertierten Sucht nach Nähe finden sich natürlich auch weitaus angenehmere Konzepte für Partnerschaft aller couleur in unserem Repertoire.

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Kritik

Die Kritik an der vorangegangenen Sichtweise ist naturgemäß groß.

  1. glauben nicht nur viele, sondern vor allem auch an der Weitergabe dieser Informationen maßgeblich beteiligte Personen (Professoren, etc.) an die anerzogene Persönlichkeit.
  2. hat sich dieser Glaube so viele Jahre etablieren und „bewahrheiten“ können, dass der Zeitvorsprung nicht so schnell von anderen Theorien aufzuholen ist.
  3. Ist eine ganze Industrie an die bisherigen Denkweisen gebunden. So profitieren Psychotherapeuten, Lehr- und Ausbildungseinrichtungen und nicht zuletzt die Patienten selbst davon.
  4. Letztere bekommen mit der anerzogenen Persönlichkeit einen guten Grund für ihr Leiden geliefert und gleichzeitig auch eine Lösung, wenngleich diese auch nicht immer funktioniert.

Letzten endes möge jeder entscheiden, ob seine Persönlichkeit wirklich gestört und somit zu therapieren ist, oder ob sie einfach ein individueller Ausdruck ist, den jeder Mensch in diese Welt mitbringt.

Entstehung der Persönlichkeit: 2

Dass vergangene Erlebnisse den Menschen beeinflussen, und zwar in alle Richtungen, daran mag es kaum einen Zweifel geben. Alleine über die Macht bestimmter Einflüsse lässt sich trefflich streiten. Längst schon haben Untersuchungen bestätigt, dass eine Eindeutige Beziehung zwischen Erziehung und späterer Persönlichkeit nicht wirklich herstellbar ist. Spich: Es besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen beiden Erscheinungen.

Vielmehr sieht man einen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit des Kindes und der daraus resultierenden Erziehung. Will heißen, dass ein Kind, selbst als Neugeborenes, durchaus schon erkennbare Züge einer Persönlichkeit aufzuweisen hat, die wiederum bestimmte Verhaltensweisen bei den Eltern hervorrufen. Mit steigendem Alter werden diese Einflüsse noch deutlicher.

James Hillmann stellt in seinem Buch „Charakter und Bestimmung“ seine Eicheltheoie vor, mit der er genau dies zum Ausdruck bringt: Der Mensch wird mit einem unverkennbaren Charakter geboren, der sich im weiteren verlauf seines Lebens immer mehr zu ausformt, wie es eine Eichel auch tut, wenn sie aus einer Eichel herauswächst.

Demnach ist es nicht unsere Erziehung und sind es nicht unsere Erfahrungen, die uns zu dem macht, was wir sind, sondern ist es unser Charakter, der in vermutlich nicht zu geringem Maße unsere Erziehung und unsere Erfahrungen bestimmen.