Der immerwährende Jahresrückblick
Mir fällt es wohl zunehmend schwerer, die Jahre noch voneinander zu unterscheiden. Ein Blick in die „Tagesschau vor 20 Jahren“ macht deutlich: Es ändert sich nix!
Mein persönliches Schreckensjahr war 2009. Danach kam bis jetzt nichts vergleichbar fürchterliches und ich kann immer sagen, dass es schlimmer hätte kommen können. Jeder sollte ein Schreckensjahr haben, zumindest eines dazu machen.
Wäre ich eingefleischter Katholik oder Flüchtling, Schwuler in Moskau oder Rainer Brüderle, dann wäre dieses Jahr vermutlich mein 2009 gewesen. Vladimir Putin oder gar Michail Chodorkowski, Angela Merkel und Horst Seehofer, ja selbst die SPD dürften dieses Jahr als durchweg positiv bewerten können. Und Franz Beckenbauer sowieso.
Konkret im Jahresrückblick : Da hatten wir den Papst der gegangen ist und den, der gekommen ist (so etwas bedingt sich ja oft), wobei der, der gekommen ist wohl angenehmer ist als der, der gegangen ist. Manchmal sah ich mich genötigt, ihm zu applaudieren. Als er einen Kranz ins Meer von Lampedusa geworfen hat. Oder als er behauptete, Gott liebte auch die Schwulen und Lesben. Schon schön. Katholisch bleibt am Ende aber halt auch katholisch und wir sprechen von einem unter Milliarden – wenn auch dem obersten.
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