Der immerwährende Jahresrückblick

Á propos Lampedusa. Unser Flüchtlingspeter ist ja nun auf die Äcker (Bayerns) verbannt worden. Damit ist die braune ausländerfeindliche Suppe aber noch lange nicht ausgelöffelt, denn der größte Aufhetzer ist in diesem Jahr zum uneingeschränkten Herrscher über die „Hasenscharten im Trachtenkleid“ gewählt worden. Ja, in Bayern, da ticken die juristischen Uhren eben anders. Ob Mollath, NSU-Prozess oder der Gurlitt Kunstraub. Da hat die NPD bestimmt dreimal applaudiert und ihre Mitglieder wissen, wo sie im Falle eines unwahrscheinlichen Verbotes eine neue Heimstätte finden.

Und da wir gerade bei ultrakonservativen, ausländerfeindlichen Alleinherrschern sind, bietet sich der Herr Putin ja auch noch an. Pussy Riot, Schwule und Lesben, ach, nichts als Ärger hat der Mann in 2013 gehabt, aber die internationale Gemeinschaft sieht ja so wunderbar über seine menschenverachtende Politik hinweg – das nennt sich dann Diplomatie übrigens – da können die subtropischen Winterspiele am schwarzen Meer von Sotschi nur ein Erfolg werden. Und um da ja nichts anbrennen zu lassen, lässt er so ganz kurz vor Schluss dann doch noch seine Gnade vor seinem Recht walten und schiebt den ein oder anderen Regimekritiker flugs ins Ausland ab.

Michail Chodorkowski hieß und heißt der neue Mann des Westens, der, so ganz anders als die Flüchtlinge aus Lampedusa, in Privatmaschinen hergeflogen und mit offenen Armen erstmal im Adlon einquartiert wird. Ein Mann, der innerhalb kürzester Zeit zum Multimilliadär geworden ist, in dem er Volkseigentum einfach sein Eigen genannt hat, wird hier gefeiert wie ein Held. Wie dumm muss man sein. Und wer hat es mal wieder unterstützt? Die FDP natürlich. Also der Herr Genscher. Also die FDP.

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