Die Liebe ist vermutlich das größte Konzept, das in unserem Kopf herumschwirrt. Sie fängt meistens in romantischen Verbindungen mit dem Gefühl der Verliebtheit an und endet nicht selten in Ablehnung und Hass. In unseren Ritualen lässt sich dieses Konzept mit Hochzeit und Scheidung beschreiben, mit dem „größten Tag des Lebens“ und „Rosenkrieg“, wobei nicht alle Ehen so oder überhaupt enden.
Für viele mag das Wort Konzept zu starr sein. Letzten Endes ist auch dies nur ein Konzept und wenn es Ihnen angenehmer erscheint, fühlen Sie sich frei, ein anderes Wort dafür zu finden. Letzten Endes jedoch leben wir alle nach Konzepten. Viele schwirren im Unterbewusstsein herum und finden gar nicht den Weg in unser Bewusstsein.
Die Welt in der wir leben ist komplex und somit recht kompliziert. Dies mag ein Grund dafür sein, dass wir abstrahieren. Bei weniger wichtigen Dingen stellt das kaum ein Problem dar. „Die Straße ist gesperrt“ enthält alle wichtigen Informationen, die ein Autofahrer, der eben diese Straße befahren möchte, benötigt. Im Grunde ist es egal, warum die Straße gesperrt ist. Er wird, je nach Vertrauenswürdigkeit des Erzählers einen anderen Weg wählen.
Eines unserer wichtigsten Konzepte, die Welt zu beschreiben, ist die Sprache. Mit ihrer Hilfe ist es uns möglich, komplexe Sachverhalte beispielsweise in einem Wort darzustellen. Stellen Sie sich vor, es gäbe kein Wort für einen Hund. Wollten Sie nun erzählen, dass Sie einen Hund gesehen haben, müssten Sie sich ziemlich anstrengen, das Tier so zu beschreiben, dass jeder weiß wovon Sie sprechen. Alleine die Tatsache, dass Sie ein Wesen auf vier Beinen mit einem zotteligen Fell gesehen haben, das komische Laute von sich gegeben hat, beschriebe nicht einmal annähernd speziell einen Hund. Auch das Nachahmen der Laute führte wahrscheinlich nicht zum Ziel. Aus diesem Grunde hat der Mensch eine Art Systematik eingeführt.
https://letschert.net/wp-content/uploads/2018/10/logo_joletschert_neu.png00adminhttps://letschert.net/wp-content/uploads/2018/10/logo_joletschert_neu.pngadmin2013-11-29 13:54:272013-11-29 13:54:27Sprache als Konzept
Charles Darwin, dem Begründer der Evolutionslehre, wird gerne in den Mund gelegt, den Stärksten Lebewesen die längste Überlebensdauer zugesprochen zu haben. Vielmehr meinte er aber, dass diejenigen überleben werden, die am anpassungsfähigsten sind.
https://letschert.net/wp-content/uploads/2018/10/logo_joletschert_neu.png00adminhttps://letschert.net/wp-content/uploads/2018/10/logo_joletschert_neu.pngadmin2013-11-29 13:53:092013-11-29 13:53:09Survival of the fittest?
Neben Macht ist Angst also ein weiterer Mechanismus, der uns ungerne an Dogmen rühren lässt. Wir schließen uns gerne der Theorie an, die die längste Zeit überlebt und die meisten Anhänger hat.
Man sollte annehmen, dass Konzepte, die nicht funktionieren, schleunigst durch solche ersetzt werden, die besser funktionieren. Wenn diese (noch) nicht verfügbar sind, könnte man annehmen, dass wenigstens auf den Modell- oder Annahmecharakter hingewiesen wird. Beides findet häufig nicht statt. Stattdessen werden Modelle und Konzepte zu Wahrheiten erklärt, die unumstößlich scheinen. Es entstehen Dogmen.
https://letschert.net/wp-content/uploads/2018/10/logo_joletschert_neu.png00adminhttps://letschert.net/wp-content/uploads/2018/10/logo_joletschert_neu.pngadmin2013-11-29 13:50:382013-11-29 13:50:38Wenn Konzepte zu Dogmen werden
In diesem Zusammenhang lohnt es sich, über Experten zu sprechen. Experten sind Menschen, denen man ein großes Wissen bezüglich eines Fachgebietes nachsagt. Klassischerweise haben sie nicht nur eine langjährige Ausbildung hinter sich, sondern können auch eine noch längere Erfahrung auf diesem Gebiet vorweisen.
Es gibt im Grunde zwei große Konzeptlieferanten, nämlich die Wissenschaft und die Religionen, auch wenn viele Menschen sich von beiden Zweigen heute verbal gerne abwenden, so lässt sich nicht verleugnen, dass unsere Sozialisation unter dem Einfluss beider Institutionen stand und immer noch steht. Wir uns mögen intellektuell oder bewusst von weiten Teilen der von diesen Institutionen gelieferten Konzepte Abstand genommen haben, unbewusst und gefühlt hängen wir ihnen in großen Teilen dennoch nach.
Eine Konzeption (w; Verb: konzipieren, Adjektiv: konzeptionell, aus dem Lateinischen concipere: auffassen, erfassen, begreifen, empfangen, sich vorstellen) ist eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleiteten Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung eines größeren und deshalb strategisch zu planenden Vorhabens. Sie beinhaltet die dazu notwendigen Informationen und Begründungszusammenhänge, häufig darüber hinaus auch eine Chancen-Risiken-Abwägung sowie einen Zeit- und Maßnahmenplan und eine Ressourcenplanung (Zeit, Geld, Material, Personal). Weiterlesen