Vertrauen stärken!

Ach was waren das für Zeiten, als es noch Unerklärliches gab. Keine Computer, die bis auf die x-te Kommastelle analysiert haben, kein Gerät, dass uns in Scheibchen geschnitten und durchleuchtet hat. Nicht, dass das alles schlimm wäre, manchmal ja auch lebensrettend, doch oft verlieren wir das Wesentliche aus dem Blick.

Analyse heißt das Zauberwort der Aufklärung und, ja, es hat vieles Gutes gebracht. Wir verstehen die Dinge besser und können sie uns zu Nutze machen. Doch daneben bringt die Euphorie für eine Sache oft mit sich, dass sie unser Denken total beeinflusst. Heißt, wir sind zu Analytikern geworden und, wie es die Analyse so mit sich bringt, zerlegen die Dinge in die kleinstmöglichen Einheiten, um Sie eben zu verstehen oder auch zu kontrollieren. Wir haben, all der Vorteile wegen, die uns diese Technik beschert hat, beschlossen, sie zum Denkmuster unserer Zeit zu erheben.

Systemische Grundausstattung

Wir analysieren Geschäfte mittels Controllingabteilungen und teilen vormals miteinander verzahnte Abteilungen in einzelne Projekte – der Wettbewerb soll den Ehrgeiz anspornen. Wirt legen Tabellen an und haben am Ende des Monats centgenaue Angaben darüber, wer wem nun noch was schuldet. Wir drohen zu Buchhaltern zu werden, was an sich nicht weiter tragisch wäre, verfügten wir nicht über ein wesentlich genaueres und vor allem friedlicheres Werkzeug des Controllings, dass wir zu verlernen drohen.

Wir Menschen wissen nämlich sehr genau, wem wir was schulden und wer uns schuldet. Wir erkennen in der Regel sehr mühelos Ungleichgewichte, die sich eben auch längst nicht immer in „Heller und Pfennig“ berechnen lassen. Wir sind zu wesentlich komplexeren Rechnungen fähig und fühlen sehr schnell und sehr genau, wenn die Dinge schieflaufen.

Intuition ist das Zauberwort, das nichts faulem Zauber zu tun hat, sondern mit der Fähigkeit unseres Körpers, die Dinge unterhalb unseres Bewusstseins zusammenzuführen und zu bewerten. Im Grunde wissen wir faktisch, rechnerisch und auch moralisch sehr genau, was uns gut tu und was nicht. Wir erkennen, was schief liegt oder aus dem Ruder zu laufen droht. Dass wir immer häufiger unserem Gefühl misstrauen liegt an der Verunsicherung derer, die all das nur noch als Esoterischen Schnickschnack abqualifizieren.

Wenn wir aber stringent da, wo es angebracht ist, wieder mehr auf unsere systemischen Sensoren hören, denn auf Tabellenkalkulationen, dann werden wir schnell feststellen, dass es sich immer lohnt, auf unsere Grundausstattung zu vertrauen.

Bild: Closeup: Business men shaking hands over a deal – © Yuri Arcurs – Fotolia.com

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert