Ein Abend bei Ro. und die Sprache des Körpers

Wir haben uns mit Ro. verabredet und obwohl ich keine Lust habe, verspricht der Abend ein guter zu werden. Ro. ist Therapeut, zumal ein guter, ist klug und schämt sich nicht seine Triebe in allen geschlechtlichen Richtungen auszuleben. Ro. beschreibt sich selbst als nicht monogam leben könnend, besucht bei Bedarf  Fetisch-Partys und macht, so scheint es mir, selbst aus derben sexuallen Handlungen eine Therapiesitzung, und wenn es seiner eigenen Therapie bedarf.

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Unter den Rippen

„Hypochondrie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „unter den Rippen“. Ich muss schmunzeln, weil mir genau dort gerade ein stechender Schmerz präsentiert wird. Nur bei bestimmten Stellungen, versteht sich. Mein erster Gedanke ist irgend etwas tumoröses. Ich erinnere mich an die Geschichte von G., ein eingeheirateter Verwandter, Großcousin vielleit, der, nichts ahnend, in einem Wellness-Hotel plötzlich von starken Schmerzen unterhalb der Rippen überfallen wurde. Eine anschließende Untersuchung ergab Gallenkrebs, es folgte Koma und Tod.

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Herr Doktor, der Hypochonder ist gestorben!

Schwester: „Herr Doktor, der Hypochonder von Zimmer 3 ist gestorben!“
Arzt: „Na, jetzt übertreibt er aber!“

Ich werde zum Hypochonder. Oder bin es schon?

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Die Nachteile des Jenseits: Eine Diskussion mit dem Teufel

Angst vor dem Leben, wegen Angst vor dem Tod, oder auch, was nutzt das schönste Leben, wenn es früher oder später, meistens sowieso zu früh, wieder genommen wird und alles Erreichte hinfällig ist? Wofür und warum die ganze Plackerei, wenn am Ende eben selbiges steht? Früher hat den Menschen der Glaube geholfen. Der Glaube, dass die ganze Schinderei zum Eingang in den Himmel oder wahlweise in die Hölle, aber wenigstens irgendwohin verhilft. Es geht weiter – das war die entscheidende Botschaft, die uns die Religion vermittelte.

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Es befällt mich eine Wehmut

Es befällt mich eine Wehmut, wenn ich daran denke, dass das Leben bald herum ist. Eine vorgezogene Wehmut, die bereits jetzt betrauert, was noch gar nicht geschehen ist, ich noch gar nicht erlebt habe, im Hinblick auf den Moment, an dem ich all das abgeben und loslassen muss.

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Unendlich lange Nichts

Es war nicht erst R.´s Tod, der mich daran erinnerte, dass mir das Leben im Grunde Angst macht und eine Option, vorzeitig daraus auszuscheiden im Grunde nichts Verkehrtes ist. Ich war 11 Jahre alt, vielleicht etwas jünger, als ich, so zumindest meine Erinnerung daran, in meinem Bett lag und mir plötzlich die Frage durch den Kopf schoss, wie es sich wohl anfühlte, tot zu sein.

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Es gibt ein Recht auf Leben, aber keine Pflicht.

Das waren die Worte, mit denen R. seinen Abschiedsbrief begann. Sie entsprachen seiner Logik. R. war ein durch und durch logischer Mensch. Bevor er Veranstaltungen organisierte, programmierte er Computer. Logik war sein Schlüssel zum Leben – und zum Tod. Er litt, das konnte man sehen, er fand sich schwer zurecht in einem Leben außerhalb seiner Arbeit, sehnte sich nach Liebe. Doch die entzieht sich der Logik nunmal.

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Leben und So

„Du, der R. ist tot!“.

J. stammelt gefasst ins Telefon. Es ist jetzt ein Jahr her, dass mich dieser Satz traf. R. ist also tot. Dieser Botschaft ging die Frage voraus, ob ich sitze, mein Freund bei mir sei und so. Ich verneinte beides. Ich saß nicht und mein Freund war mit seinem Freund gerade unterwegs. Die Frage „sitzt Du?“ leitet normalerweise eher spöttische Bemerkungen ein, um den Effekt des Nachfolgenden zu erhöhen. „R. ist tot!“ gehört nicht zu der Art Mitteilungen, die man nach „Sitzt Du?“ erwartet.

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Fazit

Fazit Ich gliedere in meinem Weltbild die Realität oder den Wirkungskreis in drei Kategorien:

  1. Die spirituelle Region
  2. Die Geistige Region
  3. Die materielle Region

Lassen Sie mich zunächst Punkt 1. und 3. abhandeln, um dann auf Punkt 3. zu kommen.

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Konstanz und Stabilität

Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse basieren auf zwei Werten: Konstanz und Stabilität. Das zumindest sind die Anforderungen unserer (alten) Wissenschaften: Ein Experiment, das zur Feststellung einer Erkenntnis und eines Gesetzes dient muss nachvollziehbar und wiederholbar sein uns somit konstant und stabil. Es darf nicht heute so und morgen so ausfallen. Dann ist es kein Gesetz, sondern eine Ausnahme.

Damit allerdings werden wir zukünftig unter Umständen unsere Probleme bekommen. Neuere Wissenschaften nämlich (und sie sind gar nicht so neu) scheinen genau diese beiden Werte über den Haufen zu werfen.

  • Die Chaosforschung lehrt uns, dass eine konstante (also lineare) Kurve durchaus oft der Fall ist, in einigen Fälle allerdings Faktoren in ein Ereignis treten, die so klein und doch so unberechenbar sind, dass wir nie sicher sein können, wie die Dinge tatsächlich verlaufen werden. Die Welt ist also viel zu komplex, um sie auf unserer konventionelle Weise vorhersehen zu können.
  • Die Quantenphysik lehrt uns, dass alles, was wir beobachten, eine Wahrscheinlichkeit darstellt. Nichts ist zu 100% so gegeben, wie wir es glauben. Alles hängt von uns, vom Beobachter ab und ist unweigerlich mit ihm verbunden.

Je mehr wir also beginnen, diesen Erkenntnissen unseren Glauben zu schenken, umso weniger werden wir zukünftig feststehende Gesetze anerkennen können, desto mehr werden wir die Ausnahmen beachten und desto mehr Ausnahmen wird es auch geben.

Sollte also die Quantenphysik recht behalten, so wird alleine die Erkenntnis, dass wir unsere Realität mitbestimmen, dazu führen, dass dem so sein wird, weil wir ab diesem Moment ja die Realität bereits mitbestimmen und somit auch bestimmen, dass wir sie mitbestimmen können, ja, müssen.